Gestern am 26.01. führten wir im schneereichen Südwesten des Landes mit Unterstützung des Bundesheerhubschraubers umfangreiche Schneedeckenuntersuchungen durch. Das Ergebnis in Kürze: Die Schneedecke hat sich weiträumig gut stabilisiert. Setzungsgeräusche sind kaum mehr wahrnehmbar. Vereinzelt gibt es dazu noch Rückmeldungen in einem Höhenbereich zwischen etwa 1800m und 2200m in relativ flachem Gelände. Dies hat mit kantigen Kristallen im Bereich der am 04.01. entstandenen Regenkrusten zu tun. Eine Bruchfortpflanzung in steileres Gelände erscheint inzwischen eher unwahrscheinlich. Details zu Profilen findet man, wie immer hier:
Schneedeckenuntersuchung im hinteren Kaunertal (Foto: 26.01.2018)
Eines unserer Schneeprofile vom 25.01. auf 2790m, W am Eingang des Kaunertals. Bei Stabilitätstests konnten hier nur mehr Teilbrüche erzeugt werden – ein gutes Zeichen.
Mit Unterstützung des Bundesheers konnten wir uns an neuralgischen Stellen aussetzen lassen (Foto: 25.01.2018)
Was allgemein auffällt: Die Schneequalität lässt derzeit eher zu wünschen übrig. Häufig findet man Bruchharsch – dünne Schmelzkrusten im besonnten, Windkrusten im schattigen Gelände.
Man kann sich wieder auf Skitouren freuen – Wermutstropfen: mitunter schlechte Schneequalität. (Foto: 25.01.2018)
Skitourengeher sollten sich am Wochenende v.a. auf zwei mögliche Problembereiche konzentrieren: Frische, meist eher kleinräumige Triebschneepakete in größeren Höhen. Vermehrt findet man solche Gefahrenstellen im sehr steilen, kammnahen, schattigen Gelände.
Weiters bleibt uns das Gleitschneeproblem in tiefen und mittleren Höhenlagen auf steilen Wiesenhängen erhalten.
Unsere Empfehlung: Möglichst nicht im Bereich von Gleitschneemäulern und Gleitschneelawinen aufhalten (Foto: 24.01.2018)